Der FC Wil gewinnt das Vorbereitungsspiel gegen die Grasshoppers mit 3:1.
Noch bevor der Sommer so richtig beginnt, gehört beim Bergholz-Klub die Sommerpause der Vergangenheit an. Die erste intensive Trainingswoche wird mit einem 3:1-Sieg gegen die Grasshoppers abgeschlossen. Entscheidender Akteur ist Adis Jahovic, der in weniger als vier Minuten einen Hattrick erzielt und somit im Alleingang für den Sieg verantwortlich zeichnet. Wie üblich zu dieser Jahreszeit ist viel los an der Transferfront.
Am 14. Juli – keine zwei Wochen nach dem EM-Final – beginnt für den FC Wil mit einem Auswärtsspiel in Lugano die neue Challenge-League-Saison. Er trifft dabei auf jene Mannschaft, gegen die er die alte hatte ausklingen lassen. Die Vorbereitung ist kürzer als auch schon und darum intensiv. Allein in der ersten Trainingswoche standen sieben Trainingseinheiten auf dem Programm, der obligate Jo-Jo-Test wird noch folgen.
Das erste Testspiel endete wie so manches gegen die Grasshoppers auf deren Campus in Niederhasli: nämlich mit einer aus Wiler Sicht positiven Überraschung. Obwohl der ersatzgeschwächte Super-League-Vertreter vorab in der zweiten Halbzeit überlegen war und durch Jakup Jakupov zwingend hätte in Führung gehen müssen – der Mittelfeldspieler traf aus weniger als fünf Metern Distanz vor dem verwaisten Wiler Tor die Latte –, gingen die Ostschweizer als ungefährdeter Sieger vom Feld.
Beim 3:1-Erfolg war Adis Jahovic der Hauptakteur. Zwischen der 79. Und der 82. Minute traf der Mazedonier dreimal und erzielte innerhalb von etwas mehr als 200 Sekunden einen Hattrick. Besonders sehenswert war sein zweiter Treffer, als er aus rund 40 Metern Distanz zu einem Heber ansetzte und damit den zu weit vor dem Tor postierten ehemaligen Wiler Torhüter Davide Taini erwischte.
Pikant: Die Grasshoppers, die das Testspiel in gewöhnungsbedürftigen lachsfarbenen Trikots – ihren neuen Auswärtsleibchen – bestritten, hatten unlängst die Fühler nach Jahovic ausgestreckt. Uli Forte, Trainer der Grasshoppers, sagte nach dem Spiel zu dieser Personalie: „Jahovic ist ein guter Stürmer. Er ist einer der Namen, der auf unserer Liste von möglichen Zuzügen stand und steht.“ Allerdings müssten die Zürcher die Schatulle öffnen, da der Angreifer in Wil noch einen laufenden Vertrag hat.
Auch wenn Jahovic bleiben sollte ist beim FC Wil einiges los an der Transferfront. Bereits bekannt ist Folgendes: Sergio Bastida wechselt zu Wohlen, Dzengis Cavusevic und Mario Schönenberger spielen künftig für St. Gallen, Anatole Ngamukol und Guillaume Favire für Thun und auch Ersatztorhüter Philipp Bachmann hat den FC Wil verlassen. Definitive Zuzüge sind bisher Goalie Timon Waldvogel, der die Nummer 1 werden will, und Routinier Pascal Cerrone, der in Vaduz jeweils als linker Aussenverteidiger spielte, gegen die Grasshoppers aber auf dem Flügel zum Einsatz kam.
Sehr wahrscheinlich ist die Rückkehr des ehemaligen Captains Marko Muslin, der zuletzt in Lausanne spielte. Wils Trainer und Sportchef Axel Thoma sagte in Niederhasli, dass Muslin „zu 95 Prozent“ in der neuen Saison wieder für die Äbtestädter aufläuft. Nicht dabei beim ersten Testspiel war Fabian Schär, der noch vor zwei Wochen mit der Schweizer U21-Nationalmannschaft gespielt hatte und darum verlängerte Ferien genoss. Das Eigengewächs wird am Montag wieder im Bergholz zum Training erwartet. Seine Zukunft ist nach wie vor nicht geklärt und ein Wechsel in die Super League noch nicht fixiert.
Die wichtigste offene Personalie ist derzeit jene des Goalies. Auf dem GC-Campus stand während einer Halbzeit der Slowene Darian Zuranovic im Tor, der zuletzt in der höchsten Liga Sloweniens spielte, aber nicht die neue Nummer 1 sein dürfte. Ein weiterer Testakteur war Mittelfeldspieler Yasine Hima, der einen französischen Pass besitzt und seine Wurzeln in Algerien hat.
GC-Campus, Niederhasli: 400 Zuschauer. – Sr: Erlachner.
Tore: 79. Jahovic 0:1. 80. Jahovic 0:2. 82. Jahovic 0:3. 85. Mustafi 1:3.
Grasshopperclub: Taini; Kehl, Vilotic (46. Simani), Gülen, Xhaka (46. Bauer); Jakupov, Scholz, Gashi (46. Coulibaly), Ramadani (54. Xhaka); Avdijaj, Paiva (46. Mustafi).
FC Wil 1900: Waldvogel (46. Zuranovic); Cha (36. Bozic), Lekaj, Mijadinoski (60. Kilafu), Jaggy; Hima, Muslin, Lombardi (67. Afsarli), Cerrone; Mouangue, Jahovic.
Bemerkungen: Grasshoppers ohne Bunjaku, Hossmann, Adili, Hajrovic, Pavlovic, Bertucci (verletzt), Bürki, Lang, Zuber, Abrashi, Feltscher, Brahimi und Bundebele (verlängerte Ferien nach Einsätzen mit der Nationalmannschaft), Salatic und Chappuis (abwesend). Wil ohne Diakité, Holenstein, Rim (verletzt) und Schär (verlängerte Ferien nach Einsatz mit der Schweizer U21-Nationalmannschaft), dafür mit den Testspielern Marko Muslin (Lausanne), Darian Zuranovic (Slowenien) und Yasine Hima (Frankreich). – 36. Cha verletzt ausgewechselt. 53. Lattenschuss Jakupov. 54. Ramadani mit Verdacht auf Aussenbandriss ausgewechselt.
Bericht: Kommunikationsabteilung FC Wil 1900 AG
Bilder: Gianluca Lombardi
© FC Wil 2018